INFOE war mit dem Projekt Indigene Völker als Botschafter*innen nachhaltiger Entwicklung auch in Krisenzeiten beim Auftakt-Seminar zur Vorstellung der Aktivität #3 des Arbeitsplans der LCIPP – der Plattform für lokale Gemeinschaften und indigene Völker der VN Klimarahmenkonvention – vertreten. Das Seminar, das am 29. Juli 2021 Online stattfand, beschäftigte sich mit Fragen der ‘Sicherstellung indigener Perspektiven in Bildung und Lehrplänen’ weltweit.

Die Arbeitsgruppe (FWG) der Plattform für lokale Gemeinschaften und indigene Völker (LCIPP) hatte einen zweijährigen Arbeitsplan für den Zeitraum 2020-2021 vorgeschlagen. Die Aktivitäten des Arbeitsplans sind nach den drei spezifischen Funktionen gruppiert, die in der Entscheidung 2/CP.23 dargelegt sind und allgemein als (i) Wissen, (ii) Fähigkeit zum Engagement und (iii) Politiken und Maßnahmen zum Klimawandel bezeichnet werden. Im Einklang mit ihrem Mandat ist die FWG bestrebt, die Aktivitäten in Zusammenarbeit mit anderen Gremien innerhalb und außerhalb der Klimarahmenkonvention durchzuführen, um die Kohärenz und die Wirkung des LCIPP zu verbessern. (1)

Eines dieser Gremien im Zusammenhang mit der Aktivität #3 der LCIPP ist INFOE. Diese Aufgabe der LCIPP Arbeitsgruppe beinhaltet die Zusammenstellung und Verbreitung von “Informationen über die Entwicklung und den Einsatz von Lehrplänen und Materialien indigener Völker, die indigenes Wissen und indigene Sprachen in formellen und informellen Bildungssystemen sowie traditionelle und lokale Wissenssysteme im Zusammenhang mit dem Klimaschutz einbeziehen”. Die Aktivität fällt unter die LCIPP-Funktion “Wissen”, wobei die Plattform “den Austausch von Erfahrungen und bewährten Praktiken im Hinblick auf die Anwendung, die Stärkung, den Schutz und die Bewahrung von traditionellem Wissen, Wissen indigener Völker und lokaler Wissenssysteme sowie von Technologien, Praktiken und Bemühungen lokaler Gemeinschaften und indigener Völker im Zusammenhang mit der Bewältigung des Klimawandels und der Reaktion darauf fördert, wobei die freie, vorherige und auf Kenntnis der Sachlage gegründete Zustimmung der Inhaber dieses Wissens, dieser Innovationen und Praktiken berücksichtigt wird”. (2)

Das Seminar, das von indigenen Expertinnen der FWG geleitet wurde, beschäftigte sich unter anderem mit Fragen der ‘Identifizierung von Lehrplänen und Bildungsmaterialien von oder über indigene Völker im Zusammenhang mit dem Klimawandel’ sowie ‘Erfahrungen und bewährte Praktiken im Zusammenhang mit der Entwicklung und Nutzung solcher Lehrpläne und Materialien, insbesondere im Hinblick auf die Anwendung, Stärkung, den Schutz und die Bewahrung indigenen Wissens’. Die Redner*innen des Seminars waren indigene und andere Expert*innen, die sich in Brasilien, Hawai’i, Kolumbien, Mikronesien, Nepal, Spanien und Südafrika für den Einbezug indigenen Wissens in die formelle Bildung einsetzen, indigene Lehrpläne entwickeln oder ein Forschungs-Projekt durchführen, das darauf abzielt, indigenes und lokales Wissen in die Forschung zum Klimawandel einzubringen und ein breites Netzwerk aufzubauen (LICCION-Projekt am Institut für Umweltwissenschaften und -technologie der Universitat Autònoma de Barcelona (ICTA-UAB).

Sabine Schielmann stellte die Materialien und Aktivitäten des INFOE Projekts ‘Indigene Völker als Botschafter*innen nachhaltiger Entwicklung auch in Krisenzeiten‘ sowie des vorhergehenden Projekts zur Sichtbarmachung des Beitrags indigener Völker zur Erreichung der SDGs in der Bildung für nachhaltige Entwicklung vor. Mit der Broschüre ‘Indigene WEGE’ und den dazugehörenden Handreichungen sowie Blog- und Videobeiträgen und Bildungsveranstaltungen der Projekte, werden Wissen und Erfahrungen indigener Völker zu nachhaltiger Entwicklung und dem Klimaschutz auch in deutsche Klassenzimmer, Universitätsseminare und die außerschulische Bildung getragen. Im aktuellen Projekt werden Geschichten aus indigenen Gemeinschaften zu kulturellen Botschaften im Zusammenhang mit den nachhaltigen Entwicklungszielen zusammengestellt, um diese schließlich im Unterricht an Grundschulen einzusetzen.

Die Aufzeichnung des Seminars können Sie sich hier ansehen:

Weitere Informationen zu den Aktivitäten der FWG zur Förderung indigenen Wissens und der Teilnahme indigener Völker an den internationalen Klimaverhandlungen finden Sie hier.